Wofür steht Content Governance?
Unter Content Governance versteht man die übergeordnete Verwaltung von Inhalten im gesamten Unternehmen. Sie stellt sicher, dass jeder Inhalt die richtige Botschaft vermittelt und von guter Qualität ist.
„The combination of rules, processes, guidance, and teams that together ensure that content created and published across a business supports its strategic goals. In the case of marketing, these goals ladder up to optimal brand and customer experiences.“Quelle: Forrester, Glossary 2022
Ein Content-Governance-Modell bietet einen Rahmen für die Akteure in den verschiedenen Phasen des Content-Lebenszyklus. Es umfasst Tools, Ressourcen und Standards, um sie bei der Erstellung hochwertiger Inhalte zu unterstützen. Dazu gehören z. B. Style Guides oder Markenrichtlinien, die es dem Redaktionsteam leicht machen, Inhalte zu bearbeiten. Oder ein Redaktionsplan, der dabei hilft, die Verbreitung von Beiträgen in den unterschiedlichen Medienkanälen zu koordinieren. Weitere Aufgaben eines Content-Governance-Modells sind:
Etablierung eines einheitlichen Genehmigungsprozesses für neue Inhalte
Definition von unterschiedlichen Vorlagen/Templates für unterschiedliche Themenbereiche
Transparente Redaktionsrichtlinien für das Autorenteam
Instrumente zur Bewertung und Überarbeitung älterer Inhalte
Berücksichtigung von relevanten Metriken zur Erfolgsmessung von Inhalten
Content Governance stellt somit die Basis für die Content-Strategie dar, welche den Einsatz von Content für die unterschiedlichen Kanäle definiert, mit dem Ziel die übergeordneten Unternehmensziele (z.B. Reichweite, Umsatz, Kundenbindung, Kundenzufriedenheit, etc.) zu erreichen.
Welche Vorteile bringt ein Content-Governance-Modell für das Redaktionsteam?
Ein durchdachtes Content-Governance-Modell unterstützt redaktionelle Teams dabei, die einzelnen Prozesse und Workflows im Content-Erstellungsprozess transparent und effizient abzubilden:
Bessere Kollaboration: Häufig sind mehrere interne und externe Akteure in der Content-Produktion involviert (Fachabteilungen, Partner, Lieferanten, Agenturen). Ein Content-Governance-Modell definiert klare Vorgaben, wie dieses gebündelte Fachwissen zentral in dem Wertschöpfungsprozess berücksichtigt werden kann, ohne das Wissen auf unterschiedlichen Trägern (Datensilos) dezentral verwaltet wird.
Klare Verantwortlichkeiten: Je mehr Akteure an der Wertschöpfung von Content beteiligt sind, desto unübersichtlicher sind häufig die Zuständigkeiten. Content Governance definiert klare Rollen für die Teammitglieder, um Workflows effektiver aufeinander abzustimmen. Hierzu zählen z.B. Rollen für Content Direktoren, Content-Strategen, kreative Autoren, SEO-Experten, Content-Promoter, Designer, Analysten und weitere.
Stabile Workflows: Durch die Standardisierung von Prozessen entlang der Content Supply Chain wissen alle Beteiligten, wann und wie Inhalte zu bearbeiten sind – von der Planung, der Erstellung und Verwaltung bis hin zur Weiterleitung an die gewünschten Kanäle.
Konsistenz in der Außenkommunikation: Vorlagen, redaktionelle Richtlinien und ein transparenter und logischer Genehmigungsprozess sorgen dafür, dass Inhalte korrekt und zielgruppenspezifisch formuliert werden und die richtigen Botschaften vermitteln. Die Qualität des Outputs wird kanalübergreifend verbessert.
Wie etablieren Sie ein Content-Governance-Modell mit einem Enterprise Content Management System?
Um diese Frage zu beantworten, schauen wir uns zuerst einen typischen Content-Lebenszyklus an. Dieser besteht in der Regel aus den folgenden 4 Schritten:
1. Erstellung von Inhalten: In dieser Phase erstellen die Content-Verantwortlichen die unterschiedlichen Inhaltselemente. Das können neben Texten auch Grafiken, Videos oder andere Medienformate sein. Während dieser Phase werden unterschiedliche Informationsquellen herangezogen.
2. Freigabe von Inhalten: In dieser Phase wird der erstellte Content im Sinne einer Qualitätssicherung auf inhaltliche und gestalterische Korrektheit hin überprüft. In den meisten Fällen erfolgt diese Prüfung durch unterschiedliche Rollen. Erst wenn der Inhalt durch autorisierte Mitarbeiter akzeptiert wurde, kann dieser zur Veröffentlichung weitergereicht werden.
3. Veröffentlichung von Inhalten: Nachdem Inhalte freigegeben wurden, werden diese an das korrekte Format für die unterschiedlichen Ausgabekanäle angepasst (Webseite, Blog, App, Print, etc.) und für die Öffentlichkeit lesbar gemacht.
4. Archivieren von Inhalten: (Veraltete) Inhalte müssen sich zu einem späteren Zeitpunkt effizient aufarbeiten lassen und für neue Publikationen zu Recherchezwecken für das Autorenteam zugreifbar sein. Inhalte, die nachträglich bearbeitet werden, dürfen zudem auf den referenzierten Medienkanälen nachträglich nicht falsch oder ungültig dargestellt werden. Der fehlerfreie Austausch von medialen Inhalten über mehrere Kanäle wird in diesem Zusammenhang als Content-Syndikation bezeichnet.