So eine Vielzahl von Inhalten auf zentralen Webplattformen zu bündeln, birgt enorm große Herausforderungen. Um Informationen und Dienstleistungen einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, ist etwa der Abbau von Barrieren essenziell. Wichtig sind im digitalen Umfeld hier Optionen zur Darstellung in leichter Sprache sowie Gebärdensprache. Die Webauftritte der Städte
Köln,
Bielefeld,
Düsseldorf oder auch
Erfurt machen es vor: Jede dieser Webseiten verfügt über leicht zugängliche Einstellungen dort, wo sie ein Nutzer mit gängigem Surfverhalten intuitiv suchen würde, nämlich innerhalb oder über der Navigationsleiste. Über die entsprechenden Schaltflächen lassen sich wahlweise direkte Einstellungen zur Webseitendarstellung oder Text- und Video-Inhalte zur barrierefreien Nutzung der Webseite finden. Die Beispielstädte weisen allerdings auch einen gemeinsamen gestalterischen Makel auf. Durch die übermäßige Verwendung von rötlichen Elementen verlieren die nützlichen Schaltflächen an Auffälligkeit, zumal das Lesen von weißen Textelementen auf roten Hintergründen für den Nutzer sehr anstrengend werden kann. Die Stadt
Stuttgart ist hier mit ihrer schlichten Farbwahl und den gleichzeitig auffallenden Kontrasten im Vorteil. Die zu verwendende Farbpalette im Design sollte deshalb gut durchdacht werden und, parallel zu wichtigen Hinweisen und Warnschildern im öffentlichen Verkehr, eine Orientierungshilfe bieten.
Damit einhergehen sollten Funktionen zum schnellen Auffinden gezielter Inhalte. Während die Städte
Essen,
Dortmund und
Sachsen ihre Suchfunktionen eher unscheinbar in die Navigationsleiste integrieren, stellen die Städte Köln und Bielefeld und auch
Minden ihre Suchleisten in den Mittelpunkt ihrer Startseite. So wird sichergestellt, dass die Funktion auch genutzt wird. Die Stadt Essen kompensiert diese Funktion zwar mit einer übersichtlichen Schnellwahl der wichtigsten Themen, Köln kombiniert jedoch beide Ansätze sehr kompakt. Inhalte wie Terminvereinbarungen, Telefonkontakte, Dienstleistungen und Feedback-Optionen können hier direkt unter der Suchleiste gefunden werden.
Nutzer, die hingegen nach mehreren Themen suchen, verlassen sich auf eine übersichtliche Navigation mit konsistenter Logik. Die entsprechende Umsetzung stellt gerade für Großstädte eine der schwierigsten Herausforderungen dar, da schnell eine enorme Menge an Unterpunkten entsteht, die den Nutzer mit derart vielen Links schnell überfordert. Solche überwältigenden Link-Wände sind gut bei Köln, Bielefeld, Dortmund und auch bei
Mönchengladbach zu beobachten. Düsseldorf hingegen geht einen anderen Weg, indem die Webseite die eigenen Inhalte stärker kategorisiert und diese optisch in einer Kachelstruktur hervorhebt. Die Navigation bleibt so übersichtlich, auch wenn sie eine vergleichbare Anzahl an Inhalten wie die bereits genannten Städte abbildet.
Aus diesen Beispielen wird ersichtlich, dass die Abwägung zwischen inhaltlicher Übersicht und der möglichst umfassenden Abbildung aller angebotenen Services wegweisend bei der Bewältigung solcher Herausforderungen ist. Als Orientierungshilfe dient hierfür eine Erfassung über die relevanten Zielgruppen, die mit dem öffentlichen Webauftritt angesprochen werden sollen.